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1. Teil 3 - S. 36

1911 - Leipzig : Freytag
36 lebhafte Gazelle durchstreifen die Trockengebiete. Für den Menschen ist das Durchziehen der Wüste hauptsächlich dadurch möglich, daß er sich des genügsamen Kamels oder des schnellen Pferdes bedient, aber auch hier unterliegt der Mensch oft genug den furchtbaren Sandstürmen oder dem „giftigen" Glutwinde Samum (û). An Bodenschätzen hat man bisher nur Salz gefunden. 3. Bevölkerung. Die Bevölkerung der westlichen Oasen besteht aus Tuarik(û), die der östlichen aus Tibbu(û), beide vom Stamm der Berbervölker. Die Leichtigkeit des Entrinnens und die Schwierigkeit der Verfolgung hat es mit sich gebracht, daß die Wüstenstämme sich gern dem Raub ergeben und daß infolge- dessen die Karawanenzüge stets von Bewaffneten begleitet sind. Die in die Wüste eingedrungenen Araber bezeichnet man als Beduinen. Wichtige Wege führen durch die Wüste hindurch, besonders zum Tsadsee und zum Niger. In der letzten Zeit versucht man, von den Rändern der Wüste her in sie vorzudringen; dabei hat man gefunden, daß große Landstreifen sich bei geeigneter künstlicher Bewässerung in Kulturland verwandeln lassen. Die berühmteste Oase ist die Oase Siwah(î), unter dem Meeresspiegel in der Libyschen Wüste gelegen, und früher der Sitz des Jupiter Ammon(ô). c) Der Sudan. 1. Gliederung und Bewässerung. Die Wüstenplatte der Sahara geht nach S. in den Sudan (â), d. i. das Land der Schwarzen, über. Er ist eine Hochfläche, die durch das Gebiet des Tsadsees in zwei Teile gegliedert wird, den westlichen Hochsudan und den östlichen Flachsudan. Er gehört durchweg zum tropischen Gebiete und wird von den während des Sommers wehenden Monsunwinden mit reichlichen Niederschlägen versehen. Deshalb ist er teilweise mit Urwald, auf den ebenen Flächen mit einer aus Büschelgräsern bestehenden Savanne bedeckt, aus der sich parkartig kleinere Waldgebiete herausheben. Die reichliche Benetzung bringt es mit sich, daß eine große Zahl wasserreicher Flüsse hier entspringen. Der bedeutendste unter ihnen ist der Niger, der den Westsudan in einem großen Bogen durchströmt und in einem mächtigen Delta in den Meerbusen von Guinea (ê) mündet. Sein für die Schiffahrt wichtiger Nebenfluß, der Benue (bê), kommt aus Mittelafrika und berührt die Nordgrenze unserer Kolonie Kamerun. Zum Atlantischen Ozean strömen der Senegal (sé) und der Gambia (gám). Einige Teile von Flachsudan sind durch alte Vulkanberge ausgezeichnet, die sich bis zum Kamerunberge (u) hin erstrecken. 2. Erzeugnisse. Der Westsudan ist größtenteils von Urwald bedeckt. In ihm sind die Ölpalme, deren Harz zur Kerzen- und Seifenfabrikation benutzt wird, und die Gummiakazie, aus deren Harz man das Gummi arabikum herstellt, besonders bemerkenswert. Auch die Tierwelt ist reich und mannigfaltig ent- wickelt. In den Wäldern finden sich Elefanten, am Tsadsee Nilpferde (Fig. 9) ; ferner kommen das Nashorn, der Löwe mit der Hyäne und der Panther dort vor, während die Savannen des 0. von schnellfüßigen Einhufern und Zweihufern, von Zebras und Antilopen, belebt sind. In den nach Guinea zu gelegenen Wäldern findet sich der größte menschenähnliche Affe, der wilde Gorilla, und der sanftere Schimpanse. 3. Bewohner. Die Bewohner sind im W. sogenannte Sudanneger, dunkelhäutige,

2. Teil 3 - S. 9

1911 - Leipzig : Freytag
9 Mittelmeergebiet mit Vorderasien hat Sommerdürre und Winterregen; 2. das westliche und nördliche Tiefland hat Sommerregen; 3. Ostsibirien und Ostasien bis zum Wendekreise hat kalte trockene Winter und warmtrockene Sommer, 4. Zentralasien und Nordarabien ist regenarm; 5. Südasien und Südarabien hat tropisches Klima. 8. Erzeugnisse. Die Pflanzenwelt Asiens zeigt im S. die tropische Mannig- faltigkeit und Reichhaltigkeit, in Vorderindien viel Ähnlichkeit mit Afrika und besonders Reichtum an Palmen. (Fig. 1.) In Innerasien müssen sich die Pflanzen der Trockenheit anpassen und ziehen sich einen großen Teil des Jahres in den Erdboden zurück, weshalb dort viele Gräser und Zwiebelgewächse vorkommen. Im N. reicht der Wald in geschützten Tälern weit nach Sibirien hinein, doch ist der äußerste N. von der Eissteppe der Tundra bedeckt. In den Gebirgen des 5. geht die Baumgrenze hoch hinauf, im Himalaja bis zu 5000 m. Sehr reich ist Asien an Nutzpflanzen. Auch an Tieren aller Art ist Asien reich. Ein Austausch scheint mit Amerika stattgefunden zu haben, von wo Spitz- und Springmäuse und Beuteltiere kamen, während Bären, Antilopen, Wasserratten und Maulwürfe dorthin übersiedelten. Von Australien ist Asien seit langer Zeit abgeschnürt. Südasien birgt in seinen tropischen Urwäldern viele Vögel, Kletter- und Flattertiere, und einige Gegenden haben dieselben Halbaffen wie Madagaskar. Unter den Nutztieren ist der auf den höchsten Höhen noch vorkommende Yak und der indische Elefant bemerkenswert. Südostasien züchtet seit alters den Seidenspinner;- Die Küsten sind reich an Perlmuscheln. 9. Einwohner. Die Bevölkerung von Asien ist ungemein groß, denn in einigen Gebieten, wie in China und in Indien, haben der fruchtbare Boden und die alte Kultur eine starke Verdichtung der Menschen hervorgerufen; die Hälfte der ganzen Menschheit wohnt in Asien, und zwar hauptsächlich in den Rand- ländern des S. und 0. a) Der größere Teil gehört der mongolischen Rasse an, die sich durch vor- springende Backenknochen, schrägliegende Augen, straffes Haar und gelblich- graue Gesichtsfarbe, durch körperliche Zähigkeit, meist auch durch Genügsamkeit und Fleiß, in ihren edleren Vertretern durch hohe geistige Regsamkeit und schnelle Auffassung auszeichnen. Sie sind in den Randgebieten seit uralten Zeiten seßhaft, aber im trockenen Innern führen sie ein Nomadenleben und brechen von dort gelegentlich in die östlichen, ja sogar in die europäischen Kulturländer als wilder Völkersturm ein. Im W. und S. bis zum Golf von Bengalen wohnen Angehörige der kaukasischen oder arischen Rasse, deren einen Zweig man als Indogermanen bezeichnet, weil sie von Indien bis zum westlichen Germanien reichen. Zu ihnen gehören ebenfalls alte Kulturvölker wie die Hindu in Vorderindien, die Iranier in Persien und die Semiten in Arabien und Syrien; von letzteren sind einige bis heute Nomaden geblieben. Die Bevölkerung der Sundainseln, die malaiische Rasse, ist hoch und schlank gebaut, hat krauses Haar und zeichnet sich namentlich durch ihre Ver- trautheit mit dem Meere aus. Von jeher sind die Völker aus Asien, wo wahrscheinlich die Wiege der ganzen Menschheit stand, nach W. hinübergeflutet. Nach Afrika brachen die sogenannten Hyksos oder Hirtenkönige ein, die zu Josefs Zeiten Ägypten beherrschten, später

3. Teil 3 - S. 51

1911 - Leipzig : Freytag
51 das Abbild des Löwen in Südamerika, ist beinahe ausgestorben. Das Lama und das Alpaka, die kleineren Ersatztiere für das Kamel, werden in Südamerika als halb- wilde Haustiere gehalten. An Stelle der Elefanten und der anderen großen Dick- häuter hat Südamerika den Ta pir. Als Haustiere besaß man früher nur das Truthuhn und den Hund. Das Pferd, das Rind, das Maultier, Schaf und Schwein sind erst durch Europäer eingeführt worden. Südamerika weist eine Reihe von eigentüm- lichen Tieren auf; unter den Zahnarmen Säugetieren das Faultier und das Gürtel- tier, unter den Vögeln den Kolibri. In den Urwäldern tummeln sich zahllose Papageien und hoch über den Schneegipfeln der Ariden zieht der größte Raubvogel, der Kondor, seine Kreise. 10. Bevölkerung. Da der Verkehr durch den ganzen Erdteil von N. nach Fig. 17. Kaktus - Savanne in Venezuela. (Nach Hansens pflanzengeographischen Tafeln.) S. sehr leicht ist, so gehören die Bewohner Amerikas auch nur einer einzigen Rasse an, die sich bequem über den ganzen Erdteil verbreiten konnte. Man be- zeichnet sie als Indianer. Sie haben im allgemeinen eine hohe hagere Gestalt, vortretende Backenknochen und straffes Haar und sind den Mongolen sehr ähnlich. Sie waren niemals sehr zahlreich und sind jetzt auf wenige Hundert- tausende zusammengeschmolzen. (Fig. 18.) Da sie sich zur schweren Arbeit in den Pflanzungen nicht eigneten, begann man sehr früh, die kräftigeren Neger aus Afrika als Sklaven einzuführen. Außerdem sind sehr viele Europäer in Amerika eingewandert, so daß das Land jetzt auch in dieser Beziehung, ebenso wie in der Pflanzen- und Tierwelt, ein ganz anderes Bild darbietet als zur Zeit seiner Entdeckung. Die Nachkommen von Negern und Weißen bezeichnet man als 4*

4. Teil 3 - S. 69

1911 - Leipzig : Freytag
69 Niederschläge erhält und deshalb mit Steppe bedeckt ist, aber im Innern und im W. wegen des Regenmangels vollkommen Wüste und stellenweise mit Salz- sümpfen und -seen erfüllt ist. 4. Klima. Das Klima ist im N. tropisch und hat eine Regenzeit vom Oktober bis April, die der Nordmonsun herbeiführt. Im So. fällt Regen zu allen Zeiten, besonders im Sommer und Herbst. Der W. und Sw. hat seine Regenzeit im Winter und leidet unter sommerlicher Dürre. An der Ostküste sind die Niederschläge nicht unbedeutend, aber insofern ungünstig verteilt, als Platzregen mit großer Trockenheit abwechseln. Der Südostpassat regnet sich an dem Randgebirge ab und kommt als trockener Wind in das Innere, von wo- her außerdem heiße Glutwinde ausgehen. 5. Bewässerung. Da die Gebirge keine Schneemassen haben und da die Flüsse auf der Trockenseite des Gebirges ablaufen, hat Australien nur wenige dauernd fließende Wasserläufe, sondern meistenteils Creeks (sprich: Krieks), d. s. nur zeitweilig bewässerte Flußtäler. Der größte Fluß ist der Murray (sprich : Mörre) mit dem Darling (â). 6. Erzeugnisse. Da Australien sich ohne Zusammenhang mit den übrigen Erdteilen entwickelt hat, besitzt es nur eine einförmige Pflanzen- und Tierwelt. Das trockene Innere ist von einem aus stacheligen Gräsern und dornigen Büschen bestehenden, schwer gangbaren Dickicht bedeckt. Hohe Akazien und Eukalypten verleihen der Landschaft stellenweise ein parkartiges Aussehen. Dem Erdteile fehlten ursprünglich alle Kulturpflanzen, sogar die Getreidearten, doch hat man jetzt Wein, Obst und Südfrüchte, auch Oliven und in den feuchteren Gegenden Baumwolle und Zuckerrohr angepflanzt. Die Tierwelt hat sich nur bis zu den Beuteltieren entwickelt und zeigt eigen- tümliche Formen, wie die verschiedenen Känguruarten und das Schnabeltier. Von höher stehenden Säugetieren fanden die Europäer nur eine Hundeart, den Dingo, vor. Seitdem hat man Haustiere und auch Fische eingeführt. Das Kaninchen hat sich in verderblicher Weise vermehrt. Das Schaf, das Kamel und das Lama sowie der Strauß haben hier ein ihnen zusagendes Klima gefunden. Unter den Vögeln fehlten ursprünglich die Singvögel, doch fanden sich viele Papageien und eigentümliche Laufvögel vor. Der Erdteil ist nicht arm an Bodenschätzen. Er birgt Steinkohlen, Salz, viele Kupfer-, Silber- und Bleierze und besonders viel Gold. (Fig. 31.) 7. Bewohner. Die Eingeborenen bezeichnet man als Australneger. Sie sind dunkel gefärbt, haben schwarzes struppiges Haar und wegen ihres Aufenthaltes in dürrem Klima eine hagere Gestalt. Infolge des Fehlens sämtlicher Kultur- pflanzen und Haustiere konnten sie sich nicht auf eine höhere Kulturstufe heben, sondern sie führten ein armseliges Leben, indem sie beim Umherziehen sich mühsam ihre Nahrung sammelten. Ihre Zahl war niemals groß und ist im Schwinden begriffen. Jetzt gehört der ganze Erdteil den Engländern, die auch die größte Zahl der Ansiedler stellen; außerdem sind viele Deutsche und Chinesen eingewandert. 8. Staatliche Gliederung. Sechs Staaten unter britischer Oberhoheit bilden den Australischen Bund. Er hat, wie alle englischen Besitzungen, eine selb- ständige Verwaltung und erhält von der englischen Regierung nur einen Gou- verneur. Die Europäer haben für die Aufschließung und Hebung des Landes

5. Teil 3 - S. 30

1911 - Leipzig : Freytag
30 b) Das Generalgouvernement der Kirgisensteppen verbindet Turkestan mit Kussisch-Sibirien. Es wird nur von nomadisierenden Kirgisen oder Kosaken bewohnt, die in Filzzelten oder Jurten hausen und Pferde sowie Fettschwanz- schafe züchten. c) Von Rußland unabhängig ist das Fürstentum Buchara (âra), dessen gleich- namige Hauptstadt als Mittelpunkt des Karawanenhandels, aber auch durch Gewerbe und Wissenschaften blüht. Ebenfalls unabhängig ist das Khanat Chiwa (kîwa), eine am unteren Amu liegende Oasenlandschaft. 5. Nordasien. 1. Größe und Klima. Nordasien ist im allgemeinen das Russisch-Sibirische Reich. Obwohl es doppelt so groß ist wie Europa, hat es doch nur soviel Ein- wohner wie London. Diese geringe Besiedelung kommt daher, daß ein großer Teil des Gebietes wegen der herrschenden Kälte sich für regelmäßige Bewohnung nicht eignet. Besonders sind die Küstenländer des nördlichen Großen Ozeans einen großen Teil des Jahres hindurch in Eis vergraben. 2. Bodenbeschaffenheit und Erzeugnisse. Das westliche Sibirien ist durch- weg Tiefland, teilweise ei|i trockenes Steppengebiet, und in seiner ganzen Landesnatur dem europäischen Rußland sehr ähnlich, von dem es nur durch das leicht übersteigbare Uralgebirge getrennt ist. Das östliche Sibirien dagegen ist größtenteils Bergland. Von dem das Land gegen die Mongolei abschließenden Gebirge strömen große Flüsse, der Ob mit dem Irtisch, der Jenissei (êi) und die Lena ( ê), in das Eismeer. Ihr großer Fischreichtum macht sie für die Bevölkerung sehr wertvoll und die von ihnen in das Meer mitgerissenen Baumstämme treiben mit Meeresströmungen an die unwirtlichen Küsten von Grönland und Spitzbergen. Auch der ganze Verkehr verdichtet sich in ihren, von den eisigen Stürmen nicht so sehr berührten Tälern. Einige Teile gehören zu den kältesten Gebieten der ganzen Erde und als niedrigste Temperatur ist eine Kälte von —.69° gemessen worden. Ganze Landesteile haben jahrein, jahraus einen fest- gefrorenen Boden, der nur im Sommer oberflächlich auftaut und sich dann mit Moosen und Gräsern oder mit Sümpfen bedeckt (Tundra). Ja, man hat sogar in dem Bodeneis eingefrorene Tiere gefunden, die schon längst ausgestorben sind, beispielsweise das Mammut. In Westsibirien sind große Strecken des Bodens fruchtbar, weil sie aus Schwarzerde bestehen, andere sind mit großen Wäldern bedeckt. Die sämtlichen Gebirge sind ungemein reich an Erzen aller Art, vor- nehmlich an Gold, Silber, Blei und Eisen. Nur in den südlichen Steppen kommen Pferde und Rinder vor. Im N. ist das Renntier der unentbehrliche Hausfreund des Menschen, zugleich Reit-, Zug-, Milch- und auch Jagdtier. Die Wälder sind die Heimat wertvoller Pelztiere, des Zobels und des Hermelins, und an der Eismeerküste fängt man den Polarfuchs. Da in dem südlichen Sibirien auch Steinkohle vorkommt, so ist es möglich, die reichen Erdschätze an Ort und Stelle zu verhütten und eine Industrie zu be- gründen. Da ferner ein größerer Teil des Landes sehr fruchtbar ist und da nament- lich aus den südlich angrenzenden Gouvernements viel Baumwolle geliefert werden kann, so hat Sibirien noch eine große Zukunft vor sich.

6. Teil 3 - S. 33

1911 - Leipzig : Freytag
33 ländern derjenigen von Südeuropa ähnlich. Um den Äquator herum wechseln vollkommene Wüste und große Urwälder ab. Im 0. ist wegen des dort höheren Gebirgsrandes die Landschaft eine Savanne (Grassteppe) mit parkartig einge- streuten Bäumen. Große Urwälder finden sich in der Nähe der Guineaküste, am Kongo, im So. und auf Madagaskar. Eigentümlich sind dem Erdteile die soge- nannten Galeriewälder, d. i. ein Baumbestand, der sich an den Ufern der Flüsse hinzieht und auf den dort fahrenden Reisenden den Eindruck macht, als wenn er sich mitten im Urwalde befände. Unter den einheimischen Pflanzen sind hervorzuheben die Aloe und die im W. vorkommende ölpalme, die Akazie im Trockengebiete, der Kaffeebaum auf den besser befeuchteten Berglehnen, der riesige Baobab oder Affenbrotbaum in den mittleren Savannen, die Mangrove mit ihren eigentümlichen Stelzwurzeln in den Schlammgebieten der Fluß- mündungen, die kaktusähnlichen "Wolfsmilchgewächse und das Haifagras, das zu allen möglichen Webearbeiten verwendet wird. Als einheimisches Brotkorn findet sich die Durra oder Negerhirse; in den trockenen Gebieten ist die Frucht der Dattel die Hauptnahrung. 7. Tierwelt. Afrika hat ebenso wie Asien die Riesen der Tierwelt ausgebildet; unter den Dickhäutern den Elefanten, das Nilpferd und das Nashorn; unter den Wiederkäuern die Giraffe, das Gnu und eine große Zahl von Gazellen; unter den Raubtieren den Löwen, dem die Hyäne folgt; unter den Vögeln den Strauß und unter den Reptilien das Krokodil. Auf den weiten Steppen tummeln sich die Zebras. Teilweise auf den Felsen und teilweise im Urwalde kommen zahlreiche Affen vor, der menschenähnliche Gorilla, der Schimpanse und der Pavian, der sich gern dem Leoparden zugesellt. In den Flüssen befinden sich große Herden von Watvögeln, besonders der Flamingo, der Ibis und verschiedene Reiherarten. Die Insektenwelt ist ebenfalls reich ausgebildet. Im S. baut die Termite ihre meter- hohen Wohnungen, den Rinderherden folgt die Tsefliege und im Wüstensande wird der Wüstenfloh zur Landplage. Das Kamel und das Schaf sind in Afrika eingeführt, ebenso das Maultier. 8. Bewohner. Die Bewohner von Afrika gehören im N. zu den Hamiten, die sich in Ägypten als sogenannte Kopten und an der Meeresküste als Berbervölker erhalten haben. Letztere hießen in früherer Zeit Libyer oder Numider, d. h. Nomaden. Die Berberstämme in der Sahara begründeten bereits um das Jahr 1100 die große Handelsstadt Timbuktu (tú). Von N. her haben sich in früherer Zeit semitische Phönizier, dann Römer und später Sarazenen nach Nordafrika hineingedrängt. Am oberen Nil leben die Nubier, d. s. Hamiten von neger- ähnlichem Aussehen. Mittelafrika ist erfüllt von Negerstämmen, unter denen man die nördlichen Sudanneger (â) und die südlichen Bantuneger (á ) unter- scheidet. Zwischen den ersteren wohnen braungefärbte Fellata, d. s. Hirten; letztere zeichnen sich durch eine gemeinsame eigentümliche Sprache aus. Im S. des Erdteiles finden sich Hottentotten und Buschmänner als Rest einer Ur- bevölkerung. Auf Madagaskar sind Bantuneger mit Malaien gemischt. 1. Nordafrika. Nordafrika ist durch das Mittelländische Meer so eng mit Europa verbunden, daß man es wohl als eine „atlantische Insel" bezeichnet hat. Es wird durch die Wüste Sahara von dem mittleren tropischen Afrika geschieden und unterscheidet S t ei ne c k e-Kre t s oh m e r, Deutsche Erdkunde, Iii. Teil. Q

7. Teil 2 - S. 13

1911 - Leipzig : Freytag
13 die Korkeiche vertreten, besonders in den feuchten Höhenlagen. Da aber von dem ganzen Lande nur 33% produktiv sind, reicht das Erträgnis an Getreide für die Bewohner nicht aus. Junter den Nutzpflanzen hat die größte Wichtigkeit der Wein, daneben das von den Früchten des Ölbaumes gewonnene öl. Im S. pflanzt man auch Baumwolle, Zuckerrüben und Bananen; sogar ein Dattelpalmenwald von etwa 100 000 Bäumen findet sich vor. Reich ist das Land an Agrumen (Apfelsinen, Zitronen, Limonen), an Granaten, Feigen und anderen Südfrüchten. Wild wächst die Myrte und der Lorbeer. Außerdem werden Melonen, Mandeln, Feigen, Johannesbrot und Erdnüsse gezogen. Im Trockengebiete sind Zwiebeln das Haupterzeugnis. Bei dem geringen Pflanzenertrage ist auch die Tierwelt nicht reich ent- wickelt. Auf den Pytenäen kommen, wie in den Alpen, Bären und Gemsen vor. Gezüchtet wird im Trockengebiet vor allem das Merinoschaf (î), in der Gegend des Guadalquivir das Pferd, eine arabische Kreuzung, und im N. das Rind. Die in Andalusien gezüchteten Stiere verwendet man häufig zu Stierkämpfen. Als Zug- und Reittier ist das Maultier überall verbreitet. Im Mittelmeergebiete befaßt man sich auch mit der Zucht der Seidenraupe. Der S. hat einige afri- kanische Tiere, das Ichneumon, das Chamäleon und auf dem äußersten Felsen von Gibraltar auch die einzigen in Europa vorkommenden Affen, (denlnuus ecaudatus). Das Kamel ist ebenfalls mit Erfolg eingeführt worden. 7. Bevölkerung. Von den ursprünglichen Bewohnern der Halbinsel, den Iberern, hat sich der Stamm der Basken in den abgeschlossenen Gegenden westlich der Pyrenäen bis in die Neuzeit mit seinen eigentümlichen Sitten und seiner alten Sprache erhalten. Die übrigen Bewohner sind ein Mischvolk. Zuerst kamen die Phönizier in das Land, um Erze zu suchen; darauf die Karthagerund die Römer. Die letzteren haben dadurch, daß sie die Bergwerke ausnutzten und Kolonien und Straßen anlegten, den größten Einfluß in alter Zeit gehabt und das Volk in seiner Gesamtheit romanisiert. Namen wie Saragossa (ó) = Caesar Augusta oder Leon (ô) = Legion erinnern heute noch an ihren Einfluß. Weniger dauerhaft war die Einwirkung der während der Völkerwanderung durchziehen- den wilden, deutschen Stäm- me, der Westgoten und der Vandalen. Den Namen der Vandalen trägt heute noch die ..Provinz Andalusien. Seit 711 brachen moham- medanische Araber (Mauren) von Afrika her- über in das Land ein. Gibraltar erinnert an den Namen ihres Führers (Dschebl Ai Tarek, d. i. Felsen des Tarek) und die Flußnamen sind teilweise mit dem arabischen Aus- druck Wadi für Flußtal zu- sammengesetzt. Die Mauren Fig. 2. Löwenhof in der Alhambra von Granada. (Nach einer Photographie.)

8. Teil 1 - S. 57

1911 - Leipzig : Freytag
57 können wegen der Trok- kenheit gar keine Pflan- zen und in der Steppe wegen zu geringer Be- wässerung keine Bäume gedeihen. Nadelhölzer vertra- gen im allgemeinen mehr Kälte als Laubbäume und steigen deshalb in höhere Breiten und in höhere Gebirgsgegenden. In vielen Gebieten der gemäßigten Zone sind die Winter so kalt, daß die meisten Bäume während dieser Zeit ihr Laub abwerfen und wie abgestorben erscheinen, während die Gewächse warmer Zonen das ganze Jahr hindurch grünen, blühen und Früchte bringen. Auchvieletiere ver- schlafen den Winter, wenn sie ihm nicht wie die Zugvögel durch die Flucht in wärmere Län- der entgehen. Der Mensch hat vielfach durch Austrocknen und Deichbauten dem Meere und dem Sumpf Ackerboden abgerungen und Wälder in Kulturland verwandelt, hat seine Nutzpflanzen über die ganze bewohnbare Erde verbreitet und rottet die wilden Tiere des Waldes und Feldes aus, während er seinen Haustieren Schutz und Nahrung schafft. Viehzucht und Landwirtschaft sind wegen der Verwertung des Düngers gewöhnlich miteinander verbunden. In der Verteilung der Pflanzen und Tiere hat der Mensch viele Veränderungen vorgenommen, so daß in den meisten Gegenden die Landschaft heute ein ganz anderes Bild darbietet als vor zwei- bis dreitausend Jahren. 22. Menschenwelt. Die Völker leben ursprünglich von der pflanzlichen und tierischen Nahrung, die sie gelegentlich des Umherschweifens erbeuten (Sammelvölker); später liegen sie planmäßig dem Erwerbe tierischer Nahrung ob (Jäger- und Fischervölker). Nur in den Erdteilen, wo es nutzbare Tiere gab, konnte man Haustiere zum Gewinn von Fleisch, Milch und Fellen züchten und wanderte mit ihnen von Weide- platz zu Weideplatz (schweifende Viehzüchter, Nomaden). Fig. 33. Gebogene oder gefaltete Gesteinsschichten. (Nach einer Photographie.)

9. Für die unteren Klassen - S. 14

1897 - Leipzig : Freytag
14 Grundzüge der Heimatskunde. § 12. Während unsere Blicke noch durch die Landschaft schweifen, lenkt ein Tiere, großer Vogel hoch in der Luft unsere Aufmerksamkeit auf sich. Langsam fliegt er iu großen Kreisen über uns hin. Wir erkennen in ihm einen Raubvogel, einen Bussard. Er senkt sich allmählich tiefer; da plötzlich ändert er seinen Flug und schießt pfeilschnell zum Bodeu herab. Kurz darauf erhebt er sich auch fchou wieder mit einem Gegenstand in den Fängen. Dieser bewegt sich; es ist eine Maus, die der Vogel im Felde erspäht hat, wo sie behaglich an einer Kornähre nagte. Fig. 13. Steppe. — Ungarische Pußta. Man- Ein Bild aus dem Tierleben haben wir vor uns. Wie die Maus sreffer. ^den zahlreiche Tiere von pflanzlicher Kost. Ihr Leben ist somit abhängig von dem Vorhandensein dieser. Je nachdem die Pflanzen- nahrnng in größerer oder geringerer Fülle sich bietet, ändern sich auch die Formen der Tiere. Wir finden auf der Erde stets eine innige Beziehung Fauna, zwischen der Vegetation und der Fauna, worunter man eben die Tierwelt eines Landes begreift. Man spricht z. B. von Wald- und Feldtiereu oder von Steppentieren. Fleisch- Eine große Zahl der Tiere nährt sich aber auch vorwiegend oder frcfi" ausschließlich von Tieren. Es sind die Raubtiere, zu denen der Bussard gehört. Ihr Leben ist gebunden an das Vorkommen von andere», pflanzen- fresseuden Tiereu. Doch bestimmt die Nahrung nicht allein die Fauna eiues Landes, souderu auch die Tiere siud iu ihrem Fortkommen abhängig

10. Für die unteren Klassen - S. 16

1897 - Leipzig : Freytag
16 Grundzüge der Heimatskunde. von Wärme und Feuchtigkeit, von dem Klima. Einzelne Tiere leben nur im Wasser, andere nur auf dem Lande, einzelne in heißen, wieder andere nur in kalten Gegenden der Erde. Es ändert sich ja auch bei uns die Tierwelt von der warmen zur kalten Jahreszeit. Alljährlich verlassen uns im Herbst in Scharen die Zugvögel, um bei dem Beginn der warmen Jahreszeit, im Frühling, wieder zu uns zurückzukehren. Haus- Einzelne Tiere hat der Mensch für seine Zwecke gezähmt und gezüchtet. Dazu gehören unter anderen der Hund, das Rind, das Schaf, das Pferd. Diese Haustiere begleiten den Menschen fast über die ganze Erde. Doch sind nicht alle einer solchen Verbreitung fähig. Sie sind in den ein- zelnen Gegenden sehr verschieden, je nach der Natur der Länder. Das Haustier der Bewohner heißer Wüsten ist vorwiegend das Kamel, während in dem kalten Norden der Erde das Renntier gezüchtet wird. In der Um- gebung unseres Heimatsortes treffen wir meist Pferde und Rinder, welche wir auf den Wiesen im Thale auch weiden sehen. Äie Menschen. § 13. Vom Thale tönt soeben Glockengeläute herauf. Es sind die Abendglocken, n»ng° welche die Bewohner von der Arbeit auf dem Felde Heimrufen. Malerisch erhebt sich mitten zwischen Felderu ein kleiner Ort. Die Landstraße am Fuße unseres Berges führt zu ihm hin. Zuerst erscheinen einige Häuser zur Rechten des Weges, ein Einzel hos; dann treten mehrere Häuser zusammeu^und bilden eine Ortschaft, ein Dorf. Größere Orte bezeichnen wir als Stadt. Nicht überall auf der Erde wohnen die Menschen in der gleichen Art. Es giebt zahlreiche Menschen, welche gar keinen festen Wohnsitz haben; sie wandern unstet von Ort zu Ort, Nahrung suchend, und hausen unter freiem ^nnt Himmel oder unter einem leicht tragbaren Zelt. Ihre Nahrung finden sie Fw- durch Sammeln der Pflanzenfrüchte und kleinerer Tiere, oder durch Jagen Jjjj und Fischen. Zuweilen halten sie sich auch Vieh, das sie dann auf ihren zucht. Wanderungen mitnehmen. Solche wandernde Hirten nennt man Nomaden. Acker- Um sich dauernd an einem Orte niederlassen zu können, muß genügend 6aw' Nahrung für den Menschen vorhanden sein. In einzelnen besonders gesegneten Ländern der Erde bietet ihm diese die Natur in überschwenglicher Fülle dar. Meist aber reicht die natürliche Nahrung nicht aus; dann muß der Mensch der Natur nachhelfen, er muß den Boden bearbeiten und ihm größeren Ertrag abgewinnen, er muß Ackerbau treiben. Doch auch der kulti- vierte Boden kann nicht alles liefern, was der Mensch zur Erhaltung seines Lebens bedarf. Da muß er sich wieder auf das Wandern begeben und muß in andern Ländern das Fehlende zu erwerbeu suchen. Er thnt das, indem er die Erträge seines Heimatsbodens dagegen eintauscht. So entsteht Handel der Handel und Verkehr. Dieser erstreckt sich nicht nur auf die Er- Bttkehr. Zeugnisse des Bodens, sondern umfaßt auch andere Gegenstände, die der
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