36
lebhafte Gazelle durchstreifen die Trockengebiete. Für den Menschen ist das
Durchziehen der Wüste hauptsächlich dadurch möglich, daß er sich des genügsamen
Kamels oder des schnellen Pferdes bedient, aber auch hier unterliegt der
Mensch oft genug den furchtbaren Sandstürmen oder dem „giftigen" Glutwinde
Samum (û). An Bodenschätzen hat man bisher nur Salz gefunden.
3. Bevölkerung. Die Bevölkerung der westlichen Oasen besteht aus Tuarik(û),
die der östlichen aus Tibbu(û), beide vom Stamm der Berbervölker. Die
Leichtigkeit des Entrinnens und die Schwierigkeit der Verfolgung hat es mit sich
gebracht, daß die Wüstenstämme sich gern dem Raub ergeben und daß infolge-
dessen die Karawanenzüge stets von Bewaffneten begleitet sind. Die in die
Wüste eingedrungenen Araber bezeichnet man als Beduinen.
Wichtige Wege führen durch die Wüste hindurch, besonders zum Tsadsee
und zum Niger.
In der letzten Zeit versucht man, von den Rändern der Wüste her in sie
vorzudringen; dabei hat man gefunden, daß große Landstreifen sich bei geeigneter
künstlicher Bewässerung in Kulturland verwandeln lassen.
Die berühmteste Oase ist die Oase Siwah(î), unter dem Meeresspiegel in der
Libyschen Wüste gelegen, und früher der Sitz des Jupiter Ammon(ô).
c) Der Sudan.
1. Gliederung und Bewässerung. Die Wüstenplatte der Sahara geht nach S.
in den Sudan (â), d. i. das Land der Schwarzen, über. Er ist eine Hochfläche,
die durch das Gebiet des Tsadsees in zwei Teile gegliedert wird, den westlichen
Hochsudan und den östlichen Flachsudan. Er gehört durchweg zum tropischen
Gebiete und wird von den während des Sommers wehenden Monsunwinden mit
reichlichen Niederschlägen versehen. Deshalb ist er teilweise mit Urwald, auf den
ebenen Flächen mit einer aus Büschelgräsern bestehenden Savanne bedeckt, aus
der sich parkartig kleinere Waldgebiete herausheben. Die reichliche Benetzung
bringt es mit sich, daß eine große Zahl wasserreicher Flüsse hier entspringen.
Der bedeutendste unter ihnen ist der Niger, der den Westsudan in einem
großen Bogen durchströmt und in einem mächtigen Delta in den Meerbusen von
Guinea (ê) mündet. Sein für die Schiffahrt wichtiger Nebenfluß, der Benue (bê),
kommt aus Mittelafrika und berührt die Nordgrenze unserer Kolonie Kamerun.
Zum Atlantischen Ozean strömen der Senegal (sé) und der Gambia (gám). Einige
Teile von Flachsudan sind durch alte Vulkanberge ausgezeichnet, die sich bis
zum Kamerunberge (u) hin erstrecken.
2. Erzeugnisse. Der Westsudan ist größtenteils von Urwald bedeckt. In ihm
sind die Ölpalme, deren Harz zur Kerzen- und Seifenfabrikation benutzt wird,
und die Gummiakazie, aus deren Harz man das Gummi arabikum herstellt,
besonders bemerkenswert. Auch die Tierwelt ist reich und mannigfaltig ent-
wickelt. In den Wäldern finden sich Elefanten, am Tsadsee Nilpferde (Fig. 9) ;
ferner kommen das Nashorn, der Löwe mit der Hyäne und der Panther dort vor,
während die Savannen des 0. von schnellfüßigen Einhufern und Zweihufern, von
Zebras und Antilopen, belebt sind. In den nach Guinea zu gelegenen Wäldern
findet sich der größte menschenähnliche Affe, der wilde Gorilla, und der sanftere
Schimpanse.
3. Bewohner. Die Bewohner sind im W. sogenannte Sudanneger, dunkelhäutige,
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
9
Mittelmeergebiet mit Vorderasien hat Sommerdürre und Winterregen; 2. das
westliche und nördliche Tiefland hat Sommerregen; 3. Ostsibirien und Ostasien
bis zum Wendekreise hat kalte trockene Winter und warmtrockene Sommer,
4. Zentralasien und Nordarabien ist regenarm; 5. Südasien und Südarabien hat
tropisches Klima.
8. Erzeugnisse. Die Pflanzenwelt Asiens zeigt im S. die tropische Mannig-
faltigkeit und Reichhaltigkeit, in Vorderindien viel Ähnlichkeit mit Afrika und
besonders Reichtum an Palmen. (Fig. 1.) In Innerasien müssen sich die Pflanzen
der Trockenheit anpassen und ziehen sich einen großen Teil des Jahres in den
Erdboden zurück, weshalb dort viele Gräser und Zwiebelgewächse vorkommen.
Im N. reicht der Wald in geschützten Tälern weit nach Sibirien hinein, doch
ist der äußerste N. von der Eissteppe der Tundra bedeckt. In den Gebirgen des
5. geht die Baumgrenze hoch hinauf, im Himalaja bis zu 5000 m. Sehr reich
ist Asien an Nutzpflanzen.
Auch an Tieren aller Art ist Asien reich. Ein Austausch scheint mit Amerika
stattgefunden zu haben, von wo Spitz- und Springmäuse und Beuteltiere kamen,
während Bären, Antilopen, Wasserratten und Maulwürfe dorthin übersiedelten.
Von Australien ist Asien seit langer Zeit abgeschnürt. Südasien birgt in seinen
tropischen Urwäldern viele Vögel, Kletter- und Flattertiere, und einige Gegenden
haben dieselben Halbaffen wie Madagaskar. Unter den Nutztieren ist der auf den
höchsten Höhen noch vorkommende Yak und der indische Elefant bemerkenswert.
Südostasien züchtet seit alters den Seidenspinner;- Die Küsten sind reich an
Perlmuscheln.
9. Einwohner. Die Bevölkerung von Asien ist ungemein groß, denn in
einigen Gebieten, wie in China und in Indien, haben der fruchtbare Boden und
die alte Kultur eine starke Verdichtung der Menschen hervorgerufen; die Hälfte
der ganzen Menschheit wohnt in Asien, und zwar hauptsächlich in den Rand-
ländern des S. und 0.
a) Der größere Teil gehört der mongolischen Rasse an, die sich durch vor-
springende Backenknochen, schrägliegende Augen, straffes Haar und gelblich-
graue Gesichtsfarbe, durch körperliche Zähigkeit, meist auch durch Genügsamkeit
und Fleiß, in ihren edleren Vertretern durch hohe geistige Regsamkeit und schnelle
Auffassung auszeichnen. Sie sind in den Randgebieten seit uralten Zeiten seßhaft,
aber im trockenen Innern führen sie ein Nomadenleben und brechen von dort
gelegentlich in die östlichen, ja sogar in die europäischen Kulturländer als
wilder Völkersturm ein.
Im W. und S. bis zum Golf von Bengalen wohnen Angehörige der kaukasischen
oder arischen Rasse, deren einen Zweig man als Indogermanen bezeichnet, weil sie
von Indien bis zum westlichen Germanien reichen. Zu ihnen gehören ebenfalls alte
Kulturvölker wie die Hindu in Vorderindien, die Iranier in Persien und die Semiten
in Arabien und Syrien; von letzteren sind einige bis heute Nomaden geblieben.
Die Bevölkerung der Sundainseln, die malaiische Rasse, ist hoch und
schlank gebaut, hat krauses Haar und zeichnet sich namentlich durch ihre Ver-
trautheit mit dem Meere aus.
Von jeher sind die Völker aus Asien, wo wahrscheinlich die Wiege der ganzen
Menschheit stand, nach W. hinübergeflutet. Nach Afrika brachen die sogenannten
Hyksos oder Hirtenkönige ein, die zu Josefs Zeiten Ägypten beherrschten, später
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Ostsibirien Ostasien Asiens Afrika Innerasien Sibirien Asien Asien Amerika Asien Madagaskar Asien China Indien Asien Bengalen Indien Germanien Persien Syrien Asien Afrika
51
das Abbild des Löwen in Südamerika, ist beinahe ausgestorben. Das Lama und das
Alpaka, die kleineren Ersatztiere für das Kamel, werden in Südamerika als halb-
wilde Haustiere gehalten. An Stelle der Elefanten und der anderen großen Dick-
häuter hat Südamerika den Ta pir. Als Haustiere besaß man früher nur das Truthuhn
und den Hund. Das Pferd, das Rind, das Maultier, Schaf und Schwein sind erst
durch Europäer eingeführt worden. Südamerika weist eine Reihe von eigentüm-
lichen Tieren auf; unter den Zahnarmen Säugetieren das Faultier und das Gürtel-
tier, unter den Vögeln den Kolibri. In den Urwäldern tummeln sich zahllose
Papageien und hoch über den Schneegipfeln der Ariden zieht der größte Raubvogel,
der Kondor, seine Kreise.
10. Bevölkerung. Da der Verkehr durch den ganzen Erdteil von N. nach
Fig. 17. Kaktus - Savanne in Venezuela.
(Nach Hansens pflanzengeographischen Tafeln.)
S. sehr leicht ist, so gehören die Bewohner Amerikas auch nur einer einzigen
Rasse an, die sich bequem über den ganzen Erdteil verbreiten konnte. Man be-
zeichnet sie als Indianer. Sie haben im allgemeinen eine hohe hagere Gestalt,
vortretende Backenknochen und straffes Haar und sind den Mongolen sehr
ähnlich. Sie waren niemals sehr zahlreich und sind jetzt auf wenige Hundert-
tausende zusammengeschmolzen. (Fig. 18.) Da sie sich zur schweren Arbeit in
den Pflanzungen nicht eigneten, begann man sehr früh, die kräftigeren Neger aus
Afrika als Sklaven einzuführen. Außerdem sind sehr viele Europäer in Amerika
eingewandert, so daß das Land jetzt auch in dieser Beziehung, ebenso wie in
der Pflanzen- und Tierwelt, ein ganz anderes Bild darbietet als zur Zeit seiner
Entdeckung. Die Nachkommen von Negern und Weißen bezeichnet man als
4*
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
69
Niederschläge erhält und deshalb mit Steppe bedeckt ist, aber im Innern und
im W. wegen des Regenmangels vollkommen Wüste und stellenweise mit Salz-
sümpfen und -seen erfüllt ist.
4. Klima. Das Klima ist im N. tropisch und hat eine Regenzeit vom
Oktober bis April, die der Nordmonsun herbeiführt. Im So. fällt Regen zu
allen Zeiten, besonders im Sommer und Herbst. Der W. und Sw. hat seine
Regenzeit im Winter und leidet unter sommerlicher Dürre. An der Ostküste
sind die Niederschläge nicht unbedeutend, aber insofern ungünstig verteilt, als
Platzregen mit großer Trockenheit abwechseln. Der Südostpassat regnet sich an
dem Randgebirge ab und kommt als trockener Wind in das Innere, von wo-
her außerdem heiße Glutwinde ausgehen.
5. Bewässerung. Da die Gebirge keine Schneemassen haben und da die
Flüsse auf der Trockenseite des Gebirges ablaufen, hat Australien nur wenige
dauernd fließende Wasserläufe, sondern meistenteils Creeks (sprich: Krieks), d. s.
nur zeitweilig bewässerte Flußtäler. Der größte Fluß ist der Murray (sprich : Mörre)
mit dem Darling (â).
6. Erzeugnisse. Da Australien sich ohne Zusammenhang mit den übrigen
Erdteilen entwickelt hat, besitzt es nur eine einförmige Pflanzen- und Tierwelt.
Das trockene Innere ist von einem aus stacheligen Gräsern und dornigen Büschen
bestehenden, schwer gangbaren Dickicht bedeckt. Hohe Akazien und
Eukalypten verleihen der Landschaft stellenweise ein parkartiges Aussehen.
Dem Erdteile fehlten ursprünglich alle Kulturpflanzen, sogar die Getreidearten,
doch hat man jetzt Wein, Obst und Südfrüchte, auch Oliven und in den
feuchteren Gegenden Baumwolle und Zuckerrohr angepflanzt.
Die Tierwelt hat sich nur bis zu den Beuteltieren entwickelt und zeigt eigen-
tümliche Formen, wie die verschiedenen Känguruarten und das Schnabeltier.
Von höher stehenden Säugetieren fanden die Europäer nur eine Hundeart, den
Dingo, vor. Seitdem hat man Haustiere und auch Fische eingeführt. Das Kaninchen
hat sich in verderblicher Weise vermehrt. Das Schaf, das Kamel und das Lama
sowie der Strauß haben hier ein ihnen zusagendes Klima gefunden. Unter den
Vögeln fehlten ursprünglich die Singvögel, doch fanden sich viele Papageien und
eigentümliche Laufvögel vor.
Der Erdteil ist nicht arm an Bodenschätzen. Er birgt Steinkohlen, Salz,
viele Kupfer-, Silber- und Bleierze und besonders viel Gold. (Fig. 31.)
7. Bewohner. Die Eingeborenen bezeichnet man als Australneger. Sie sind
dunkel gefärbt, haben schwarzes struppiges Haar und wegen ihres Aufenthaltes
in dürrem Klima eine hagere Gestalt. Infolge des Fehlens sämtlicher Kultur-
pflanzen und Haustiere konnten sie sich nicht auf eine höhere Kulturstufe
heben, sondern sie führten ein armseliges Leben, indem sie beim Umherziehen
sich mühsam ihre Nahrung sammelten. Ihre Zahl war niemals groß und ist
im Schwinden begriffen. Jetzt gehört der ganze Erdteil den Engländern, die
auch die größte Zahl der Ansiedler stellen; außerdem sind viele Deutsche und
Chinesen eingewandert.
8. Staatliche Gliederung. Sechs Staaten unter britischer Oberhoheit bilden
den Australischen Bund. Er hat, wie alle englischen Besitzungen, eine selb-
ständige Verwaltung und erhält von der englischen Regierung nur einen Gou-
verneur. Die Europäer haben für die Aufschließung und Hebung des Landes
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
30
b) Das Generalgouvernement der Kirgisensteppen verbindet Turkestan mit
Kussisch-Sibirien. Es wird nur von nomadisierenden Kirgisen oder Kosaken
bewohnt, die in Filzzelten oder Jurten hausen und Pferde sowie Fettschwanz-
schafe züchten.
c) Von Rußland unabhängig ist das Fürstentum Buchara (âra), dessen gleich-
namige Hauptstadt als Mittelpunkt des Karawanenhandels, aber auch durch
Gewerbe und Wissenschaften blüht. Ebenfalls unabhängig ist das Khanat
Chiwa (kîwa), eine am unteren Amu liegende Oasenlandschaft.
5. Nordasien.
1. Größe und Klima. Nordasien ist im allgemeinen das Russisch-Sibirische
Reich. Obwohl es doppelt so groß ist wie Europa, hat es doch nur soviel Ein-
wohner wie London. Diese geringe Besiedelung kommt daher, daß ein großer Teil
des Gebietes wegen der herrschenden Kälte sich für regelmäßige Bewohnung
nicht eignet. Besonders sind die Küstenländer des nördlichen Großen Ozeans
einen großen Teil des Jahres hindurch in Eis vergraben.
2. Bodenbeschaffenheit und Erzeugnisse. Das westliche Sibirien ist durch-
weg Tiefland, teilweise ei|i trockenes Steppengebiet, und in seiner ganzen
Landesnatur dem europäischen Rußland sehr ähnlich, von dem es nur durch
das leicht übersteigbare Uralgebirge getrennt ist. Das östliche Sibirien dagegen
ist größtenteils Bergland. Von dem das Land gegen die Mongolei abschließenden
Gebirge strömen große Flüsse, der Ob mit dem Irtisch, der Jenissei (êi) und die
Lena ( ê), in das Eismeer. Ihr großer Fischreichtum macht sie für die Bevölkerung
sehr wertvoll und die von ihnen in das Meer mitgerissenen Baumstämme
treiben mit Meeresströmungen an die unwirtlichen Küsten von Grönland und
Spitzbergen. Auch der ganze Verkehr verdichtet sich in ihren, von den eisigen
Stürmen nicht so sehr berührten Tälern. Einige Teile gehören zu den kältesten
Gebieten der ganzen Erde und als niedrigste Temperatur ist eine Kälte von
—.69° gemessen worden. Ganze Landesteile haben jahrein, jahraus einen fest-
gefrorenen Boden, der nur im Sommer oberflächlich auftaut und sich dann mit
Moosen und Gräsern oder mit Sümpfen bedeckt (Tundra). Ja, man hat sogar
in dem Bodeneis eingefrorene Tiere gefunden, die schon längst ausgestorben
sind, beispielsweise das Mammut. In Westsibirien sind große Strecken des Bodens
fruchtbar, weil sie aus Schwarzerde bestehen, andere sind mit großen Wäldern
bedeckt. Die sämtlichen Gebirge sind ungemein reich an Erzen aller Art, vor-
nehmlich an Gold, Silber, Blei und Eisen.
Nur in den südlichen Steppen kommen Pferde und Rinder vor. Im N. ist das
Renntier der unentbehrliche Hausfreund des Menschen, zugleich Reit-, Zug-,
Milch- und auch Jagdtier. Die Wälder sind die Heimat wertvoller Pelztiere,
des Zobels und des Hermelins, und an der Eismeerküste fängt man den
Polarfuchs.
Da in dem südlichen Sibirien auch Steinkohle vorkommt, so ist es möglich,
die reichen Erdschätze an Ort und Stelle zu verhütten und eine Industrie zu be-
gründen. Da ferner ein größerer Teil des Landes sehr fruchtbar ist und da nament-
lich aus den südlich angrenzenden Gouvernements viel Baumwolle geliefert werden
kann, so hat Sibirien noch eine große Zukunft vor sich.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]
Extrahierte Ortsnamen: Buchara Nordasien Nordasien Europa London Sibirien Mongolei Spitzbergen Westsibirien Sibirien Sibirien
33
ländern derjenigen von Südeuropa ähnlich. Um den Äquator herum wechseln
vollkommene Wüste und große Urwälder ab. Im 0. ist wegen des dort höheren
Gebirgsrandes die Landschaft eine Savanne (Grassteppe) mit parkartig einge-
streuten Bäumen. Große Urwälder finden sich in der Nähe der Guineaküste, am
Kongo, im So. und auf Madagaskar. Eigentümlich sind dem Erdteile die soge-
nannten Galeriewälder, d. i. ein Baumbestand, der sich an den Ufern der Flüsse
hinzieht und auf den dort fahrenden Reisenden den Eindruck macht, als wenn
er sich mitten im Urwalde befände. Unter den einheimischen Pflanzen sind
hervorzuheben die Aloe und die im W. vorkommende ölpalme, die Akazie im
Trockengebiete, der Kaffeebaum auf den besser befeuchteten Berglehnen, der
riesige Baobab oder Affenbrotbaum in den mittleren Savannen, die Mangrove
mit ihren eigentümlichen Stelzwurzeln in den Schlammgebieten der Fluß-
mündungen, die kaktusähnlichen "Wolfsmilchgewächse und das Haifagras, das
zu allen möglichen Webearbeiten verwendet wird. Als einheimisches Brotkorn
findet sich die Durra oder Negerhirse; in den trockenen Gebieten ist die
Frucht der Dattel die Hauptnahrung.
7. Tierwelt. Afrika hat ebenso wie Asien die Riesen der Tierwelt ausgebildet;
unter den Dickhäutern den Elefanten, das Nilpferd und das Nashorn; unter den
Wiederkäuern die Giraffe, das Gnu und eine große Zahl von Gazellen; unter den
Raubtieren den Löwen, dem die Hyäne folgt; unter den Vögeln den Strauß und
unter den Reptilien das Krokodil. Auf den weiten Steppen tummeln sich die
Zebras. Teilweise auf den Felsen und teilweise im Urwalde kommen zahlreiche
Affen vor, der menschenähnliche Gorilla, der Schimpanse und der Pavian, der sich
gern dem Leoparden zugesellt. In den Flüssen befinden sich große Herden von
Watvögeln, besonders der Flamingo, der Ibis und verschiedene Reiherarten. Die
Insektenwelt ist ebenfalls reich ausgebildet. Im S. baut die Termite ihre meter-
hohen Wohnungen, den Rinderherden folgt die Tsefliege und im Wüstensande
wird der Wüstenfloh zur Landplage. Das Kamel und das Schaf sind in Afrika
eingeführt, ebenso das Maultier.
8. Bewohner. Die Bewohner von Afrika gehören im N. zu den Hamiten, die
sich in Ägypten als sogenannte Kopten und an der Meeresküste als Berbervölker
erhalten haben. Letztere hießen in früherer Zeit Libyer oder Numider, d. h.
Nomaden. Die Berberstämme in der Sahara begründeten bereits um das Jahr
1100 die große Handelsstadt Timbuktu (tú). Von N. her haben sich in früherer
Zeit semitische Phönizier, dann Römer und später Sarazenen nach Nordafrika
hineingedrängt. Am oberen Nil leben die Nubier, d. s. Hamiten von neger-
ähnlichem Aussehen. Mittelafrika ist erfüllt von Negerstämmen, unter denen
man die nördlichen Sudanneger (â) und die südlichen Bantuneger (á ) unter-
scheidet. Zwischen den ersteren wohnen braungefärbte Fellata, d. s. Hirten;
letztere zeichnen sich durch eine gemeinsame eigentümliche Sprache aus. Im
S. des Erdteiles finden sich Hottentotten und Buschmänner als Rest einer Ur-
bevölkerung. Auf Madagaskar sind Bantuneger mit Malaien gemischt.
1. Nordafrika.
Nordafrika ist durch das Mittelländische Meer so eng mit Europa verbunden,
daß man es wohl als eine „atlantische Insel" bezeichnet hat. Es wird durch die
Wüste Sahara von dem mittleren tropischen Afrika geschieden und unterscheidet
S t ei ne c k e-Kre t s oh m e r, Deutsche Erdkunde, Iii. Teil. Q
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
Extrahierte Ortsnamen: Südeuropa Madagaskar Afrika Asien Afrika Afrika Timbuktu Nordafrika Madagaskar Nordafrika Nordafrika Europa Afrika
13
die Korkeiche vertreten, besonders in den feuchten Höhenlagen. Da aber von dem
ganzen Lande nur 33% produktiv sind, reicht das Erträgnis an Getreide für die
Bewohner nicht aus. Junter den Nutzpflanzen hat die größte Wichtigkeit der
Wein, daneben das von den Früchten des Ölbaumes gewonnene öl. Im S. pflanzt
man auch Baumwolle, Zuckerrüben und Bananen; sogar ein Dattelpalmenwald
von etwa 100 000 Bäumen findet sich vor. Reich ist das Land an Agrumen
(Apfelsinen, Zitronen, Limonen), an Granaten, Feigen und anderen Südfrüchten.
Wild wächst die Myrte und der Lorbeer. Außerdem werden Melonen, Mandeln,
Feigen, Johannesbrot und Erdnüsse gezogen. Im Trockengebiete sind Zwiebeln das
Haupterzeugnis.
Bei dem geringen Pflanzenertrage ist auch die Tierwelt nicht reich ent-
wickelt. Auf den Pytenäen kommen, wie in den Alpen, Bären und Gemsen vor.
Gezüchtet wird im Trockengebiet vor allem das Merinoschaf (î), in der Gegend
des Guadalquivir das Pferd, eine arabische Kreuzung, und im N. das Rind.
Die in Andalusien gezüchteten Stiere verwendet man häufig zu Stierkämpfen.
Als Zug- und Reittier ist das Maultier überall verbreitet. Im Mittelmeergebiete
befaßt man sich auch mit der Zucht der Seidenraupe. Der S. hat einige afri-
kanische Tiere, das Ichneumon, das Chamäleon und auf dem äußersten Felsen von
Gibraltar auch die einzigen in Europa vorkommenden Affen, (denlnuus ecaudatus).
Das Kamel ist ebenfalls mit Erfolg eingeführt worden.
7. Bevölkerung. Von den ursprünglichen Bewohnern der Halbinsel, den
Iberern, hat sich der Stamm der Basken in den abgeschlossenen Gegenden
westlich der Pyrenäen bis in die Neuzeit mit seinen eigentümlichen Sitten und
seiner alten Sprache erhalten. Die übrigen Bewohner sind ein Mischvolk. Zuerst
kamen die Phönizier in das Land, um Erze zu suchen; darauf die Karthagerund
die Römer. Die letzteren haben dadurch, daß sie die Bergwerke ausnutzten
und Kolonien und Straßen anlegten, den größten Einfluß in alter Zeit gehabt
und das Volk in seiner Gesamtheit romanisiert. Namen wie Saragossa (ó) = Caesar
Augusta oder Leon (ô) = Legion erinnern heute noch an ihren Einfluß. Weniger
dauerhaft war die Einwirkung der während der Völkerwanderung durchziehen-
den wilden, deutschen Stäm-
me, der Westgoten und der
Vandalen. Den Namen der
Vandalen trägt heute noch
die ..Provinz Andalusien.
Seit 711 brachen moham-
medanische Araber
(Mauren) von Afrika her-
über in das Land ein.
Gibraltar erinnert an den
Namen ihres Führers
(Dschebl Ai Tarek, d. i.
Felsen des Tarek) und die
Flußnamen sind teilweise
mit dem arabischen Aus-
druck Wadi für Flußtal zu-
sammengesetzt. Die Mauren
Fig. 2. Löwenhof in der Alhambra von Granada.
(Nach einer Photographie.)
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König]]
Extrahierte Personennamen: Gibraltar Caesar
Augusta Gibraltar Löwenhof
Extrahierte Ortsnamen: Johannesbrot Andalusien Europa Saragossa Andalusien Afrika Granada
57
können wegen der Trok-
kenheit gar keine Pflan-
zen und in der Steppe
wegen zu geringer Be-
wässerung keine Bäume
gedeihen.
Nadelhölzer vertra-
gen im allgemeinen mehr
Kälte als Laubbäume und
steigen deshalb in höhere
Breiten und in höhere
Gebirgsgegenden.
In vielen Gebieten
der gemäßigten Zone
sind die Winter so kalt,
daß die meisten Bäume
während dieser Zeit ihr
Laub abwerfen und wie
abgestorben erscheinen,
während die Gewächse
warmer Zonen das ganze
Jahr hindurch grünen,
blühen und Früchte
bringen.
Auchvieletiere ver-
schlafen den Winter,
wenn sie ihm nicht wie
die Zugvögel durch die
Flucht in wärmere Län-
der entgehen.
Der Mensch hat vielfach durch Austrocknen und Deichbauten dem Meere
und dem Sumpf Ackerboden abgerungen und Wälder in Kulturland verwandelt,
hat seine Nutzpflanzen über die ganze bewohnbare Erde verbreitet und rottet die
wilden Tiere des Waldes und Feldes aus, während er seinen Haustieren Schutz
und Nahrung schafft. Viehzucht und Landwirtschaft sind wegen der Verwertung
des Düngers gewöhnlich miteinander verbunden.
In der Verteilung der Pflanzen und Tiere hat der Mensch viele Veränderungen
vorgenommen, so daß in den meisten Gegenden die Landschaft heute ein ganz
anderes Bild darbietet als vor zwei- bis dreitausend Jahren.
22. Menschenwelt.
Die Völker leben ursprünglich von der pflanzlichen und tierischen Nahrung,
die sie gelegentlich des Umherschweifens erbeuten (Sammelvölker); später liegen
sie planmäßig dem Erwerbe tierischer Nahrung ob (Jäger- und Fischervölker).
Nur in den Erdteilen, wo es nutzbare Tiere gab, konnte man Haustiere zum
Gewinn von Fleisch, Milch und Fellen züchten und wanderte mit ihnen von Weide-
platz zu Weideplatz (schweifende Viehzüchter, Nomaden).
Fig. 33. Gebogene oder gefaltete Gesteinsschichten.
(Nach einer Photographie.)
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
14
Grundzüge der Heimatskunde.
§ 12. Während unsere Blicke noch durch die Landschaft schweifen, lenkt ein
Tiere, großer Vogel hoch in der Luft unsere Aufmerksamkeit auf sich. Langsam
fliegt er iu großen Kreisen über uns hin. Wir erkennen in ihm einen
Raubvogel, einen Bussard. Er senkt sich allmählich tiefer; da plötzlich ändert
er seinen Flug und schießt pfeilschnell zum Bodeu herab. Kurz darauf
erhebt er sich auch fchou wieder mit einem Gegenstand in den Fängen.
Dieser bewegt sich; es ist eine Maus, die der Vogel im Felde erspäht hat,
wo sie behaglich an einer Kornähre nagte.
Fig. 13. Steppe. — Ungarische Pußta.
Man- Ein Bild aus dem Tierleben haben wir vor uns. Wie die Maus
sreffer. ^den zahlreiche Tiere von pflanzlicher Kost. Ihr Leben ist
somit abhängig von dem Vorhandensein dieser. Je nachdem die Pflanzen-
nahrnng in größerer oder geringerer Fülle sich bietet, ändern sich auch die
Formen der Tiere. Wir finden auf der Erde stets eine innige Beziehung
Fauna, zwischen der Vegetation und der Fauna, worunter man eben die Tierwelt
eines Landes begreift. Man spricht z. B. von Wald- und Feldtiereu
oder von Steppentieren.
Fleisch- Eine große Zahl der Tiere nährt sich aber auch vorwiegend oder
frcfi" ausschließlich von Tieren. Es sind die Raubtiere, zu denen der Bussard
gehört. Ihr Leben ist gebunden an das Vorkommen von andere», pflanzen-
fresseuden Tiereu. Doch bestimmt die Nahrung nicht allein die Fauna eiues
Landes, souderu auch die Tiere siud iu ihrem Fortkommen abhängig
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
16
Grundzüge der Heimatskunde.
von Wärme und Feuchtigkeit, von dem Klima. Einzelne Tiere
leben nur im Wasser, andere nur auf dem Lande, einzelne in heißen, wieder
andere nur in kalten Gegenden der Erde. Es ändert sich ja auch bei uns
die Tierwelt von der warmen zur kalten Jahreszeit. Alljährlich verlassen
uns im Herbst in Scharen die Zugvögel, um bei dem Beginn der warmen
Jahreszeit, im Frühling, wieder zu uns zurückzukehren.
Haus- Einzelne Tiere hat der Mensch für seine Zwecke gezähmt und gezüchtet.
Dazu gehören unter anderen der Hund, das Rind, das Schaf, das Pferd.
Diese Haustiere begleiten den Menschen fast über die ganze Erde.
Doch sind nicht alle einer solchen Verbreitung fähig. Sie sind in den ein-
zelnen Gegenden sehr verschieden, je nach der Natur der Länder. Das
Haustier der Bewohner heißer Wüsten ist vorwiegend das Kamel, während
in dem kalten Norden der Erde das Renntier gezüchtet wird. In der Um-
gebung unseres Heimatsortes treffen wir meist Pferde und Rinder, welche
wir auf den Wiesen im Thale auch weiden sehen.
Äie Menschen.
§ 13. Vom Thale tönt soeben Glockengeläute herauf. Es sind die Abendglocken,
n»ng° welche die Bewohner von der Arbeit auf dem Felde Heimrufen. Malerisch
erhebt sich mitten zwischen Felderu ein kleiner Ort. Die Landstraße am Fuße
unseres Berges führt zu ihm hin. Zuerst erscheinen einige Häuser zur Rechten
des Weges, ein Einzel hos; dann treten mehrere Häuser zusammeu^und
bilden eine Ortschaft, ein Dorf. Größere Orte bezeichnen wir als Stadt.
Nicht überall auf der Erde wohnen die Menschen in der gleichen Art.
Es giebt zahlreiche Menschen, welche gar keinen festen Wohnsitz haben; sie
wandern unstet von Ort zu Ort, Nahrung suchend, und hausen unter freiem
^nnt Himmel oder unter einem leicht tragbaren Zelt. Ihre Nahrung finden sie
Fw- durch Sammeln der Pflanzenfrüchte und kleinerer Tiere, oder durch Jagen
Jjjj und Fischen. Zuweilen halten sie sich auch Vieh, das sie dann auf ihren
zucht. Wanderungen mitnehmen. Solche wandernde Hirten nennt man Nomaden.
Acker- Um sich dauernd an einem Orte niederlassen zu können, muß genügend
6aw' Nahrung für den Menschen vorhanden sein. In einzelnen besonders gesegneten
Ländern der Erde bietet ihm diese die Natur in überschwenglicher Fülle dar.
Meist aber reicht die natürliche Nahrung nicht aus; dann muß der Mensch
der Natur nachhelfen, er muß den Boden bearbeiten und ihm größeren
Ertrag abgewinnen, er muß Ackerbau treiben. Doch auch der kulti-
vierte Boden kann nicht alles liefern, was der Mensch zur Erhaltung seines
Lebens bedarf. Da muß er sich wieder auf das Wandern begeben und
muß in andern Ländern das Fehlende zu erwerbeu suchen. Er thnt das,
indem er die Erträge seines Heimatsbodens dagegen eintauscht. So entsteht
Handel der Handel und Verkehr. Dieser erstreckt sich nicht nur auf die Er-
Bttkehr. Zeugnisse des Bodens, sondern umfaßt auch andere Gegenstände, die der
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]